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Zahnarzt Dr. Göbel erhält bayerischen Verfassungsorden für einzigartiges Behandlungskonzept

Der Träger des bayrischen Verfassungsorden Dr. Göbel mit seinem Team von DENTagil

Foto: Daniel Schwarz | Eine Teamleistung ist die Ehrung in München für Zahnarzt Dr. Göbel, die er stellvertretend für seine Mitarbeitenden entgegennimmt.

Vor Kurzem bekam die Zahnarztpraxis in Gössenheim Post vom bayrischen Landtag. Der Brief, der von der Landtagspräsidentin Ilse Aigner persönlich unterschrieben war, überraschte den Experten für ganzheitliche Mundheilkunde und Alterszahnmedizin, Dr. Volkmar Göbel. „Ich dachte erst, die CDU will mich werben“, sagt er mit einem Augenzwinkern. Der Brief war eine Einladung nach München ins Maximilianeum, wo Dr. Göbel Ende Februar zusammen mit 50 anderen „herausragenden Persönlichkeiten“ den bayrischen Verfassungsorden 2023 erhalten soll. Die Ehrung wird jedes Jahr an Menschen verliehen, die sich unter anderem für demokratische Werte und das Gemeinwohl einsetzen, wobei Dr. Göbel nicht ahnte, warum er dafür ausgewählt wurde. Er rief schnell in München an und fragte, ob es sich um einen Scherz handeln könnte. Aber es war alles korrekt. Man wollte ihn für sein vorbildliches Engagement in der mobilen Zahnversorgung für ältere Menschen in ländlichen Gebieten auszeichnen, sagte man ihm aus dem Landtag. Der Orden könnte also bald die Wand seiner Praxis in Gössenheim zieren. Das Besondere an Dr. Göbel und seinem Team ist die Spezialisierung auf die Alterszahnmedizin, verbunden mit einem mobilen und Betreuungskonzept, welches unter dem Markennamen DENTagil durch Bayern fährt. Als „mobiler Zahnarzt“ besucht er sowohl ältere Menschen mit Pflegegrad zuhause oder in Pflegeheimen als auch Menschen in Behinderteneinrichtungen. Ein großer Teil des etwa 30-köpfigen Teams von DENTagil fährt aktuell ca. 64 Einrichtungen in Unterfranken an und behandelt dabei rund 4500 Patient*innen mobil, Tendenz steigend.
Dr. Göbel, der 2008 einen Kurs in Alterszahnheilkunde absolvierte, kam durch ein früheres Gespräch mit seiner Großmutter zum ersten Mal auf das Thema. „Als ich sie damals in ihrer Senioreneinrichtung besucht habe, erzählte sie mir von ihrer kaputten Zahnprothese, um die sich niemand gekümmert hat. Da wurde mir klar, dass die Mundgesundheit der Bewohnenden eine nur untergeordnete Rolle in der Pflegeversorgung zu spielen scheint“, erinnert sich Dr. Göbel.

Foto: Daniel Schwarz | Mit ihrer mobilen und technischen Ausrüstungen besuchen Dr. Göbel und sein Team die Patientinnen und Patienten in häuslicher Umgebung.

Behandlung fast wie in der Praxis möglich

An diesem Punkt fing Dr. Göbel an, zahnmedizinische Angebote und Möglichkeiten weiterzuentwickeln, sagt er. Sein Ziel sei eine vollumfängliche, mobile Behandlung von älteren Patientinnen und Patienten. „Also habe ich überlegt, wie weit wir eine mobile Versorgung mit technischen Mitteln treiben können“, sagt Dr. Göbel, der die Praxis in Gössenheim 1988 eröffnet hat. Er schaffte eine der ersten mobilen Röntgengeräte in Deutschland sowie mobile Behandlungseinheiten an. Schließlich wurde die Ausstattung vollends digitalisiert. „Was das Equipment angeht, haben wir bei unseren Hausbesuchen heute annähernd den gleichen Stand wie in der Praxis“, so der 64-Jährige. Nicht alle seine Assistent*innen seien bereit für die mobile Behandlung, die ein sehr nahes Arbeiten am Patienten bedeutet. Wer ausschließlich stationär arbeiten möchtet, was für die Hälfte des Teams gelte, kann dies in Gössenheim oder der 2013 eröffneten Zweigpraxis in Marktheidenfeld tun. Für alle anderen heißt es: Mit der Ausrüstung ins Auto und raus zu den Menschen. „Das erfordert jede Menge Sozialkompetenz vom Ärzteteam und den Assistentinnen. Daher finden bei uns intern auch regelmäßige Schulungen statt“, sagt Dr. Göbel.
Schon das damalige Gespräch mit seiner Großmutter rückte für Dr. Göbel den ethischen Aspekt der mobilen Betreuung in den Fokus, „Ältere Menschen haben unsere Praxen über Jahre oder Jahrzehnte betriebswirtschaftlich gestützt. Und nur weil die Patienten immobil sind und nicht mehr zu uns kommen können, kann das ja nicht einfach das Ende der Beziehung beider Seiten sein“, macht er deutlich. Die Devise lautet dabei, Patienten als Praxis möglichst über die gesamte Lebensspanne zu begleiten, von dem Moment an, „an dem das Kleinkind erstmals hier reingebracht wird bis in die Senioreneinrichtung oder zuhause.“ Gerade bei älteren Menschen sei es wichtig, ganzheitlich zu behandeln. Der Zahnarzt erläutert, dass die häufige Zahnfleischerkrankung bei älteren Menschen von denselben Bakterien ausgelöst werden, die auch Systemerkrankungen wie Diabetes oder andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verursachen. Göbel: „Es zeigt sich also, dass die Mundgesundheit auch Gesamtkörpergesundheit ist.“
Der Träger des bayrischen Verfassungsorden Dr. Göbel mit seinem Team von DENTagil

Foto: Daniel Schwarz | Regelmäßige interne Schulungen bilden die Mitarbeitenden auf dem Gebiet der mobilen Alterszahnmedizin weiter.

Ohne Team kein heutiger Stand möglich

Auch psychisch-emotionaler Stress könne durch das mobile Behandlungskonzept reduziert werden. Soll beispielsweise eine Totalprothese angefertigt werden, müsste ein Patient für die fünf erforderlichen Arbeitsschritte auch fünfmal in die Praxis gebracht werden. Die meisten älteren Menschen haben aber niemanden, der sie so oft fahren kann und ein Kranktransport kostet Geld „Auch deshalb wollten wir aus der Komm-Struktur eine Bring-Struktur machen“, sagt Göbel.
Volkmar Göbel wird am 29. Februar als einer von sechs Menschen aus Unterfranken und in einer Reihe mit bekannten Namen wie der Schauspielerin Uschi Glas, Prinzessin Ursula von Bayern oder Skilegende Markus Wasmeier geehrt. Wichtig ist ihm, zu sagen: „Ich nehme die Ehrung stellvertretend für mein gesamtes Team an. Ohne das hätte ich es nie dahin geschafft, wo wir heute stehen“

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DENTagil – DEIN DENTAL GmbH